Meine Grenze
- A. Schmitt
- 23. Juni 2019
- 1 Min. Lesezeit
Beim Versuch ungegenständliche (abstrakte) Bilder zu gestalten, bin ich einstweilen an meine Grenzen gestoßen. Ungegenständlich geht ja immer, aber die Bilder bedürfen eines Blickfangs, der ein Bild beim Betrachter interessant, schön oder auch spannend, rätselhaft usw. erscheinen lässt. Das alles ist bei meinen Versuchen so nicht gegeben.

Bei dem Versuch diese o. g. Bilder zu retten, ist trotzdem wieder etwas entstanden, was ich so vorher noch nicht gezeigt habe. Die Motive sind gleichgeblieben: Tier, Mensch, Frucht, Gegenstände. Durch den Auftrag der Farbe weiß (sieht aus wie Zuckerguss) ist mir bei manchen Bildern etwas Doppelbödiges gelungen. Hoffentlich sehe nicht nur ich das so.

Seit W. Kandinsky und vorher sogar schon Hilma af Klint (beide frühes 20. Jahrhundert) die ersten abstrakten Bilder angefertigt haben und die abstrakte Malerei ihren Weg in die Anerkennung gefunden hat, wurde sie vor allem in der Bundes Republik Deutschland nach dem ersten Weltkrieg (50er und 60er Jahre) avantgardistisch. Deutschland durfte und musste sich in allem von der Restriktion befreien. Auch in der bildenden Kunst - es gab viel nachzuholen. Im dritten Reich wurden alle Zutaten deutscher guter Kunst vom nationalistischen Staat vorgegeben (Glorifizierung des Staates, blond, stattlich, blauäugig, klassische Rollenverteilung…). Jetzt konnten sich die Künstler ausprobieren und alles ohne Angst vor Zensur oder gar Berufsverbot malen. Das Gegenständliche war out und galt lange Zeit als verpönt.
Das Abstrakte sollte nur durch Farben und Formen Gefühle transportieren und den Betrachter ansprechen…
Zum Glück lebe ich gerade in einer Zeit, in der in der bildenden Kunst das Gegenständliche schon seit geraumer Zeit eine Renaissance erfährt.

Sonst wäre ich total out.
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